Disability Day of Mourning

Veröffentlicht in: Instagram 2025 | 0

Der Text ist in Einfacher und Schwerer Sprache.
Vorsicht! Es geht um Ableismus, Tod, ableistische Gewalt.

Einfache Sprache
Was heißt Disability Day of Mourning?
Disability heißt Behinderung.
Day heißt Tag.
Mourning heißt Trauer.
An dem Tag trauern wir um behinderte Menschen, die getötet wurden.

Diesen Tag gibt es seit 2012.
Die Idee kommt von Zoe Gross.
Zoe Gross leitet eine Organisation von autistischen Menschen.
Die Organisation heißt: Autistic Self Advocacy Network.
Das heißt auf Deutsch: Netzwerk für autistische Selbst •Vertretung.
An dem Tag geht es vor allem um behinderte Menschen,
die von ihren Familien getötet wurden.
Es gibt ein Wort dafür, dass Kinder von ihren Eltern getötet werden: 
Filizid.

Schwere Sprache
Natürlich müssen wir darüber sprechen, wie Eltern behinderter Kinder unterstützt werden können. Aber ich möchte hier das sagen, was Lena Lautner bei unserer Mahnwache zum Oberlinhaus letztes Jahr sarkastisch gefragt hat: Wie viele Stunden aufopferungsvoller Pflege rechtfertigen Mord?

Das Autistic Self Advocacy Network schreibt dazu:

Warum passiert das?
Weil wir in einer Welt leben, in der behinderte Leben als weniger wert angesehen werden als nicht-behinderte Leben.
Weil wir in einer Welt leben, in der Menschen denken, dass es besser ist, tot zu sein, als behindert zu sein.
Weil wir in einer Welt leben, in der es entschuldigt, heruntergespielt oder normalisiert wird, Dein behindertes Kind zu töten.
Weil wir in einer Welt leben, in der das okay ist.

https://autisticadvocacy.org/wp-content/uploads/2015/01/ASAN-Anti-Filicide-Toolkit-What-Is-Filicide.pdf (Ich habe den Text übersetzt. )

Einfache Sprache
Viele behinderte Menschen werden getötet.
Manchmal von Verwandten oder Bekannten.
Manchmal von Pfleger*innen.
Manchmal von der Polizei.
Manche töten sich selbst.
Wir erinnern heute an alle diese Menschen.
Meistens kennen wir ihre Namen nicht.

Bei rassistischer Gewalt sagen wir oft:

SayTheirNames

Das heißt: Sagt ihre Namen.
Erinnert an sie.
Es wird selten darüber berichtet, wenn behinderte Menschen getötet werden.
Es wird selten untersucht, wer sie getötet hat und wie das passieren konnte.

In Deutschland ist der Disability Day of Mourning noch nicht so bekannt.
Dabei haben wir auch hier viele getötete behinderte Menschen, um die wir trauern.

Ein Beispiel aus Deutschland (CN: Ableistische Sprache, Gewalt)

Eine Mutter tötet in Oldenburg ihren „schwerstbehinderten und teils aggressiven Sohn“, weil sie keine Perspektive für ihn mehr gesehen habe (NDR, 2025). Der NDR betont in seinem Text, wie „schwierig“ es die Mutter mit ihrem „körperlich und geistig schwerbehinderten Sohn“ hatte. Wie oft an diesen Stellen versuchte das Elternteil nicht nur das behinderte Kind (in diesem Fall einen 23-jährigen Erwachsenen), sondern auch sich selbst zu töten. Die Mutter hat überlebt, der Sohn ist gestorben (NDR, 2025). Die BILD-Zeitung hat noch mehr Verständnis für die Mutter und schreibt schon in der Schlagzeile „Aus Verzweiflung! Mutter tötet ihren behinderten Sohn (23)“ (BILD, 2025).
Das Recherche-Projekt „Ableismus Tötet“ deckt einige der Gewaltfälle auf. Dabei geht es vor allem um Gewalt in Einrichtungen.

AbleismusTötet

Auf so viele Arten.
Wir verdienen es, zu leben.
Es gibt keine Rechtfertigung dafür, uns gegen unseren Willen zu töten.

„Mourn the dead and fight like hell for the living.“ – Sins Invalid

Trauert um die Toten und kämpft mit vollem Einsatz / gebt alles für die Lebenden

Quellen:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Schwerstbehinderten-Sohn-getoetet-Mutter-zu-Haftstrafe-verurteilt,prozess9506.html
https://www.bild.de/regional/niedersachsen/mord-prozess-in-oldenburg-aus-verzweiflung-mutter-toetet-behinderten-sohn-678faab99799a22e00caf3b8

https://autisticadvocacy.org/wp-content/uploads/2015/01/ASAN-Anti-Filicide-Toolkit-What-Is-Filicide.pdf
https://www.inclusiveemployers.co.uk/awareness-day/disability-day-of-mourning/
https://disability-memorial.org/
https://ableismus.de/toetet/de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert